06.01.09

Geschichten.

Schlaflos zieht es mich in den Garten, ich bin so müde und finde doch keine Ruhe. Wie fahlgelb der Mond leuchtet, wie kalt der Boden ist. Das Herbstlaub zu meinen Füßen, es raschelt. Raschelt wie Papier, wie die Papierfetzen in meinem Zimmer. All die zerrissenen Briefe und Fotos, die zusammen zufegen mir nicht gelingt. Unserer Zeit in Stücke reißen, Dich vergessen machen, das wollte ich. Nun die Lähmung.
Was für ein Sommer, was für eine Liebe, eine Lust, eine Leidenschaft ungestüm, heftig, stürmisch, vehement. Vorbei…
Vorbei wie die Tage in Südfrankreich, verweht, vergangen, die Erinnerung verwischt und verdunkelt.
Du! Du bei mir, Du an mir, Du in mir und Du und Du und Du.
Es ist Herbst geworden, es wird Winter werden und ich sterbe mit der Natur. Mit jedem fallenden Blatt, mit jedem welkendem Halm, welke ich, falle ich und vergehe.
Niemand wird es sehen, das Tagesgesicht ist wie eine Maske, die Maske des Clowns. Es lächelt, sagt „bitte“ und „danke“ während es hinter der Fassade weint.
Tränen die fließen, bringen keine Erleichterung, lösen nichts.
Wolken verdunkeln den Mond, es riecht.
Es riecht nach Verwesung, die Fäulnis breitet sich aus, Pilzgeflecht überdeckt was stirbt, die Erde atmet Moder aus.
Es ist still, kein Klang, kein Raum, keine Farbe, nichts.
Alles ist leer.
Am Ende ist alles leer…

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Frau Mutter Großmutter 1968 geboren hinterfragt jede Idee von sich selbst. Identität ist überbewertet