28.05.09

Karl...

"Die Heimatlosigkeit, die deine Natur ist,
bedeutet das Nichtfinden einer Heimat in irgendeinem Zustand.
Das Schöne daran ist, dass es dich als Etwas nicht gibt, was eine Heimat braucht.
Und alles, was du als Heimat findest bedeutet, dass du ein Abhängiger bist,
nämlich von einer Heimat.
Denn das, was die Existenz an sich ist, braucht keine Heimat;
braucht nicht die Idee von irgendeiner Ruhe oder Frieden.
Da gibt es keine Not, keine Not zur Wende, um dich auf etwas anderes zu richten.
Und alles, was eine Not-Wendigkeit hat, ist Teil eines Traums.
Nämlich des Traums eines Träumers der denkt,
durch eine Veränderung des Traums würde er zu dem werden,
was er ist."

26.05.09

Lange

haben wir überlegt, fast zu lange. Nun haben wir unser Kind doch in der Waldorfschule angemeldet, hoffentlich nicht zu spät. Sicher ist, auch wenn ich jeden Tag lange unterwegs sein muss, unsere Rote wird nicht in die Schule im Dorf gehen. Sie war hier in der Vorschule, was mit ihr und in ihr passiert ist, war für mich Grund genug, diesem Schulsystem nicht mehr zu vertrauen. Nein, ich bin gar nicht so Fan von Waldorf! Vieles stört mich sehr. Aber was mir wirklich gefehlt hat in der Schule hier am Ort, war Herzlichkeit, Nähe, Aufmerksamkeit... Irgendein Signal dafür, das die Menschen, die dort arbeiten wirklich Interesse an Kindern haben.
Am ersten Vorschultag hat man der Roten die vier Grundregeln des Lernens beigebracht:

-stillsitzen
-aufpassen
-still sein
-melden

Am fünften Tag klammerte sie sich beim Treppensteigen an meine Hand und murmelte vor sich hin:"ich bin genau richtig wie ich bin, ich bin genau so richtig..."

Die letzten beiden Termine hat sie nicht mehr besucht...

...



"Desto mehr du den Leider verschwinden lassen willst, desto mehr ist der Leider -
leider da.
Und sobald es dich als Dasein gibt, ist es ein Leider, ein Leiden am Sein. -
Weil es nämlich dich und das Sein gibt.
Weil es einen Besitzer von Sein gibt (...) dann ist jede Idee, dass es dich gibt: Leid.
Und ver-rückt dich aus deiner ABSOLUTEN Existenz in eine relative Existenz."

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Frau Mutter Großmutter 1968 geboren hinterfragt jede Idee von sich selbst. Identität ist überbewertet